Probbach - Sauerbrunnen

Die erste Erwähnung des Sauerbrunnens im Faulbachtal datiert aus dein Jahre 1459. Schon 1720 rühmte Theodor Philipp Schacht, Doktor und Professor an der Hohen Schule zu Herborn, die Heilkraft und die guten Eigenschaften des Probbacher Sauerbrunnens. Fürst Christian von Nassau-Dillenburg beabsichtigte sogar, Probbach zu einem Kurort zu machen. Die feingeschwungene Brunnenfassung in den Formen des Barocks erinnert heute noch an den Fürsten, der seine letzten Pläne aber nicht verwirklichen konnte. Eine Zeichnung aus dem Jahre 1721 lässt seine Gedanken aber deutlich werden.
Heute ist der Probbacher Sauerbrunnen wieder neu gefasst und mit einer hübschen Anlage verschönert worden. Das Naherholungsgebiet mit Schutzhütte, Park- und Grillplatz lädt den Fremden zum Verweilen ein. Die Probbacher Quelle ist ein eisenhaltiger Calcium-Magnesium-Hydrogencarbonat-Säuerling und entspricht laut wissenschaftlichen Gutachten durch den hohen Kohlensäure- und Eisengehalt in etwa den Quellen in den bekannten Badeorten Bad Wildungen und St. Moritz/Schweiz.


 

 


 

Die Heilwirkung des Probbacher Sauerbrunnens aufgezeigt in der Brunnenschrift

 

»Der Probbacher Sauerbrunnen hilft u. a. bei periodischem Kopfweh, Skorbut, dem hypochondrischen Schwindel, der Fallsucht, Herzklopfen, Asthma, Ohrensausen, Husten und Gelbsucht. Es ist auch wirksam bei Krankheiten der Leber, Milz, anderer Eingeweide und der Drüsen. Die Schmerzen in den Nieren und in der Blase hören auf. Es ruft die ausgebliebene monatliche Reinigung zurück. Am schlechtesten sind die auf ihre Gesundheit bedacht, die hastig und stürmisch trinken.«

Das Wasser lässt sich ziemlich lange aufbewahren, wenn man die Gefäße sorgfältig verschließt, denn es ist bekannt, dass nichts so sehr Flüssigkeit trübe macht, wie die äußere Luft. Wenn man das Brunnenwasser mit Zucker und Rheinwein vermischt, braust es auf, was ein lieblicher Anblick ist. Diese Schrift schließt dann in poetischer Weise:

»Nassauer Land, freundliche Mutter der heilsamen Quellen, die die Natur freigiebig im fruchtbaren Schoße behütet. Wahrlich, das Lob deines Ruhmes ist wohl verdient. Du spendest neue Gaben nunmehr aus Probbachs springendem Sprudel, die des Körpers ermattete Kräfte wieder beleben. Wer nun den sauren Brunnen allhier zu besuchen gewillt ist, hoffend, dass wenn er ihn trinkt, gesund er wiederum werde, lasse zu Hause vor allem die nagenden Sorgen des Herzens.«

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Unterlagen und Quellen für diese Ausführungen sind zum Teil dem Staatsarchiv Wiesbaden und der Schrift von Leonhard Hörpel »Der Probbacher Sauerborn« Im Heimatland, 1923 entnommen. 

Rudi Horz

 


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