Chronik Probbach

 

Die erste namentliche Erwähnung von Probbach datiert aus dem Jahre 1299. Die Schreibweise änderte sich im Lauf der Jahrhunderte des öfteren (Brachbach, Brathbac, Brachtbach).

Das Dorf liegt reizvoll in die Basalthügel der südlichen Abdachung des Westerwaldes eingebettet. Es schmiegt sich an den sanften Südhang des Basaltkegels "Hermannsberg".

Ringsum von Laub- und Mischwald umgeben, an den Hängen von "Hermannsberg" und "Stein" mit ihren zahlreichen Baum- und Straucharten, bietet Probbach im Frühling einen bezaubernden Anblick.

Etwa 500 Meter östlich der Ortslage liegt der Mineralbrunnen "Sauerborn". Die erste urkundliche Erwähnung als Heilquelle stammt aus dem Jahr 1459. Die Verwendung des "Sauerborns" war zu dieser Zeit auf den Eigenbedarf und den der umliegenden Orte beschränkt. Das änderte sich, als Probbach 1717 in den Besitz des Fürsten von Nassau-Dillenburg kam. Der Fürst beabsichtigte, Probbach zu einem Kurort zu entwickeln und die Quelle in Wettbewerb mit Bad Schwalbach treten zu lassen. Eine erste Karte mit der Anschrift des Dorfes "Brabacher Heilquelle" datiert aus dem Jahr 1721. Der Brunnen wurde in Marmor gefasst und mit einem achteckigen Platz umgeben. Von der vielseitigen Heilwirkung schrieb Professor Schacht in seiner Brunnenschrift: "Der Probbacher Sauerbrunnen hilft u. a. bei periodischem Kopfdruck, Herzklopfen, Asthma, Husten und Gelbsucht. Das Heilwasser ist auch wirksam bei Krankheiten der Leber, Milz und der Drüsen. Am schlechtesten sind die auf ihre Gesundheit bedacht, die hastig und stürmisch trinken."

Hauptabnehmer waren zu dieser Zeit die Städte Wetzlar und Weilburg. Der Vertrieb wurde jedoch nach und nach eingestellt, da der Brunnen mengenmäßig nicht ergiebig genug war. Heute wird dem "Sauerborn" wieder reichlich zugesprochen, sind es doch auch viele Auswärtige, die vor allem in den Sommermonaten kommen, um das gesunde Mineralwasser entweder an Ort und Stelle zu trinken oder es in Flaschen gefüllt mit nach Hause zu nehmen.

In den 60er Jahren entstand am "Hermannsberg" ein Wochenendgebiet. Die Ausweisung von neuen Wohngebieten hat sich in den zurückliegenden Jahrzehnten so stark entwickelt, dass ein nahtloser Übergang des inzwischen umgezonten Wochenendgebietes in Wohngebiet erreicht ist.

Die alte Schule wurde 1980 zum Bürgerhaus umgebaut; im Erdgeschoss befinden sich ein Jugendsaal, die Außenstelle der Verwaltung sowie die sanitären Einrichtungen. Um eine weitere Attraktion reicher wurde der heimische Raum, als im Oktober 1975 der "Waldsee" zwischen Probbach und Winkels seiner Bestimmung übergeben wurde. Im Faulbachtal gelegen, von Wald umsäumt, wurde der See im Laufe der Zeit immer mehr als ein idyllischer Ort für Erholung und Freizeit schätzen gelernt.

Mit der St.-Michaelis-Kirche, welche 1873 im neuromanischen Stil erbaut wurde, besitzt Probbach ohne Übertreibung eines der sehenswertesten Gotteshäuser im Westerwald, in der neben zahlreichen Darstellungen aus der Bibelgeschichte auch eine Madonna mit Kind aus dem 15. Jahrhundert zu sehen ist.

(R. Horz)

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